Der WeinWisser schreibt euphorisch über die Weine vom Ätna, und begeistert sich für die Weine von THERESA ECCHER
Selten hat mir ein Leitartikel so aus dem Herzen gesprochen wie der WeinWisser in seiner heutigen Ausgabe vom 29. August 2024! Chefredakteur Giuseppe Lauria berichtet über 16 Seiten von der phänomenalen Entwicklung der Weinszene in Sizilien im Allgemeinen und der Region um den Ätna im Besonderen. Seit 20 Jahren beobachtet und begleitet Lauria die Entwicklung auf dem "Weinkontinent" Sizilien. Mit großer Fachkenntnis und Begeisterung schildert er nicht nur die historische und aktuelle Entwicklung, er geht auch detailverliebt auf die Leistung zahlreicher Winzer und deren Weine ein.
Mit dabei auch die Weine von Theresa Eccher, die wir seit einigen Jahren im Sortiment führen. Selbst die "einfachen" Weine wie den weißen Contessa del Vento oder den roten Passione bewertet er mit 17 und mehr Punkten.
Hier die Einzelbewertungen:
2022 Contessa del Vento, Etna Bianco DOC: Sehr typisches Bouquet mit Honig und Ginsterbusch. Im Mund schmelzig und trocken mit würzig blumigen Akzenten. 17/20 Punkte, trinken 2024 – 2033
2021 Passione, Etna Rosso DOC: Knackige rote Früchte mit Erd- und Himbeeren. Wunderbar mineralisch, feinste Tabaknoten, ist sehr raffiniert arrangiert, feminine Anklänge. 17+/20 Punkte, trinken 2025 – 2034
2017 «ER», Etna Rosso DOC: 30 Monate Ausbau in Barriques. Wirkt schon im Duft konzentriert und dicht gewoben, zeigt gewisse Reminiszenzen an Barolo. Mit seiner floralen und erdigen Würze im Finale vereinen sich dann salzige und rotbeerige Noten. 18/20 Punkte, trinken bis 2028
2016 Altero Cru Pontale Palino, Etna Rosso DOC: 40-monatiger Ausbau in Barriques. Zeigt sich für das Alter ungemein vertikal und engmaschig mit feiner Rotbeerigkeit und Würze, dicht, mächtig und straff gewoben mit fest umrissener Tanninstruktur. 18/20 Punkte, trinken bis 2027
Da sein Leitartikel nicht nur gut geschrieben ist sondern auch viel Wissen vermittelt, finden Sie hier die ersten beiden Seiten zum Lesen:
Siziliens autochthone Renaissance
Die magischen Weine des Ätna
"In kaum einer anderen Weinregion Italiens hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten so viel getan wie auf der größten Mittelmeerinsel. Lange galten sizilianische Weine als die Antwort Italiens auf die Neue Welt. Doch nach dem Boom mit internationalen Rebsorten fokussieren sich die Weinmacher inzwischen auf einheimische Sorten. Vor allem am Hotspot Ätna, aber auch in anderen Anbaugebieten der Insel, wachsen eigenständige Weine mit Herkunftscharakter!
Wer Sizilien kennt, der weiß, dass es sich um eine faszinierend schöne Insel voller Gegensätze handelt. Mit Blick auf den Wein gleicht sie einem Weinkontinent. Denn so vielfältig wie die kontrastreichen Landschaften und kulturellen Einflüsse der Insel, so facettenreich zeigen sich auch die Weine. Vom schneebedeckten Ätna im Nordosten bis hin zum ariden Brutofen im Süden der Insel wachsen auf unterschiedlichen Terroirs und Kleinklimazonen Weine, die den landschaftlichen Spannungsbogen widerspiegeln. Und nach dem großen Erfolg der einst einfacher zu vermarktenden Weine aus internationalen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Chardonnay, ist seit gut zwei Jahrzehnten eine echte autochthone Renaissance im Gange. Auf dieses enorme indigene Erbe und sein enormes Potenzial habe ich bereits in meinem allerersten Beitrag vor 20 Jahren hingewiesen.
Im Bann des Vulkans
Für viele ist der Ätna das derzeit spannendste Weinbaugebiet in Europa. Denn was hier in den vergangenen zwei Dekaden passiert ist, ist schlicht phänomenal. Mit diesem Aufstieg ist auch meine eigene journalistische Karriere eng verbunden. Denn 2004, also vor genau 20 Jahren, schrieb ich meinen ersten weinjournalistischen Beitrag mit
dem Titel «Siziliens autochthone Renaissance», den man heute noch auf der Online-Plattform wein.plus lesen kann.
Ein gutes Jahr später folgte mein preisgekrönter Beitrag über den Extremweinanbau am Ätna – und seiner unerwartet kühlen und eleganten Weine. Damals war dort gerade mal eine Handvoll Winzer am Werk. Heute sind es rund 170 Produzenten, die an den unterschiedlichen Hängen mit ihren Weinen von sich reden machen.
Als ich 2003 das erste Mal die engen kurvigen Straßen hinauf zum Ätna fuhr, fielen mir direkt zwei Dinge ins Auge: Die allgegenwärtigen erstarrten schwarzen Lavaströme, die einen unwirklichen Charakter haben, nicht selten besiedelt von gelbleuchtenden Ginsterbüschen – ein regelrechtes schwarz-gelbes Meer, das bei Fußball-Fans Assoziationen zur Nordkurve des BVB aufleben lässt.
Ähnlich steil hinauf gehen einige Weinberge. Zum anderen die teils steilen, oft aufwändig terrassierten Weingärten mit ihren sehr alten, knorrigen Alberello-Reben, die hier glücklicherweise noch weit verbreitet sind. Dass in den vergangenen Jahren auch die alten Ätna-Rebsorten wie Nerello Mascalese und Nerello Cappuccio bei den Roten sowie Carricante und Minella bei den Weißen stärker in den Fokus geraten, ist eine konsequente Fortsetzung dieser Rückbesinnung."