Pfalz

Das bis Ende 1992 Rheinpfalz genannte deutsche Anbaugebiet besitzt sowohl der Produktionsmenge als auch der Qualität seiner Weine nach große Bedeutung. Die Rebfläche von 22.630 ha erstreckt sich etwa 80 km am Ostrand des Pfälzer Waldes entlang. In manchen Orten der Südhälfte, im Bereich der Südlichen Weinstraße, bedecken Reben bis zu 96 % des verfügbaren Lands. Nur manche Teile von Tälern, wo Gefahr von Kaltlufteinbrüchen besteht, sind nicht mit Reben besetzt. In diesem Bereich hat der Weinbau in den letzten 25 Jahren eine beträchtliche Ausdehnung erfahren. Nördlich von Neustadt im Bereich Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße befinden sich Weinlagen mit international bekannten Namen, berühmt gemacht durch Weingüter mit historischer Reputation wie Bassermann-Jordan, Bürklin-Wolf und von Buhl. Doch auch an anderen Stellen der Pfalz ist die Qualität der Weinerzeugung inzwischen so hoch, dass Ruppertsberg, Forst, Deidesheim, Wachenheim, Bad Dürkheim und Kallstadt kein Monopol mehr auf die besten Weine haben. Die Pfalz ist zu einem der interessantesten Gebiete geworden, die der Weinliebhaber heute besuchen kann.

Die Durchschnittstemperatur im Juli übersteigt hier ohne weiteres 18°C - das für erfolgreichen Weinbau in Deutschland erforderlich gehaltene Mindestmaß. Ein charakteristisches Merkmal für das Klima der Gegend ist, dass der Frühling hier sehr früh einsetzt. Die Sommer sind lang und warm, die Wälder schirmen gegen Wolken ab, und vor allem im Norden der Pfalz sind die Niederschlagsmengen gering. Wo immer in Deutschland hohe Erträge vorkommen, steckt die Müller-Thurgau Traube dahinter, und im Bereich südliche Weinstraße hält diese Rebsorte 28 % der Ertragsrebfläche besetzt. Auf Kerner entfallen 14 % und auf den ertragreichen Morio-Muskat sowie den klassischen Riesling je 9 %. Auch eine breite Auswahl, der in den 60er und 70er Jahren aufgekommenen deutschen Neuzüchtungen werden hier angebaut.

Bei den führenden Weingütern im Bereich Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße spielt der Riesling die Haupt-, manchmal sogar die einzige Rolle. Die Anbaufläche für Riesling beträgt inzwischen mehr als 5.000 ha. Der Pfälzer Riesling hat einen ausgeprägten Geschmack mit einer unverwechselbaren Bodennote. Der volle, saftige Stil zeigt eine elegante Ausgewogenheit. Der Säuregehalt ist relativ hoch, der Geschmack nachhaltig, und selbstverständlich sind viele der besten Pfälzer Rieslinge trocken. Pfälzer Weine haben den Vorteil, dass ihr Geschmack intensiver, ihr Körper voller und ihr Alkoholgehalt stärker ist als in den nördlichen Breiten üblich. Durch das milde Klima befindet sich die Pfalz in der idealen Lage, die Weine zu produzieren, die der Markt verlangt. Da kommt der Rotweinboom gerade recht: Nirgendwo in Deutschland werden mehr internationale Rotweinsorten wie Cabernet und Merlot angebaut als in der Pfalz. Dass die Qualitäten stimmen zeigt der unisone Tenor der guten Produzenten: "Ausverkauft!"
http://www.pfalzwein.de