Die Knaller-Weine von Immich-Batterieberg jetzt NEU im Sortiment

10. Juni 2021 News

"Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht", formulierte einst Oscar Wilde. Genauso erging es mir nach einem Besuch des Weinguts Immich-Batterieberg an der Mosel. Das Weingut, das wie Phönix aus der Asche stieg, hat eine fulminante Entwicklung hingelegt und zählt heute zu den besten Erzeugern trockener Rieslinge an der Mosel. Spätestens seit den phänomenalen Bewertungen der Weine des Jahrgangs 2019 von Stephan Reinhard, der für Parker's Wine Advocate über Deutschland schreibt, herrscht hier ein Hype, der seinesgleichen sucht. Die Durchschnittsbewertungen liegen deutlich über der magischen 90 Punkte-Grenze und gipfeln in 97 Punkten für den Riesling Zeppwingert.

Wir bekommen Woche für Woche zig Anfragen von Weingütern, die uns ihre Weine anbieten. Die meisten interessieren uns nicht, doch bei Immich-Batterieberg war das anders. Erstens kenne und schätze ich die handelnden Personen, zweitens bin ich immer offen für exzellente Qualitäten. Eigentlich wollten wir keinen zusätzlichen Riesling-Produzenten von Mosel oder Saar mehr aufnehmen, denn da sind wir gut aufgestellt. Aber ich war einfach neugierig und vereinbarte einen Besuchstermin.

Wenn man von Traben-Trarbach flussabwärts an der rechten Moselseite fährt, passiert man eindrucksvolle, karge und felsige Schiefersteillagen. Eine davon - dank eines großen Schildes im Weinberg nicht zu übersehen - der Batterieberg. Mit seiner überwältigenden Steilheit bis in schwindelerregende Höhen, seinen Trockensteinmauern und den Felsnasen ist er von unergründlicher Schönheit und Erhabenheit, die alten Rebstöcke stehen als Solitäre in Einzelstockerziehung wie Säulen in der Erde. Ein magisches Stück Land!

 

Diese Spitzenlage ist im Alleinbesitz des Weinguts Immich-Batterieberg, eines der ältesten Weingüter an der Mosel! Erstmals im Jahre 906 urkundlich erwähnt, hat besonders die Familie Immich über Jahrhunderte hinweg von 1425 bis 1989 die Geschicke geleitet. Ihre großartigen Weine waren bekannt für ihre Herbheit und Langlebigkeit. Die Familie Immich ließ zwischen 1841 und 1845 durch zahlreiche Sprengungen in sogenannten Batterien Felsnasen im Batterieberg entfernen und verlieh ihm so seine heutige Form und Namen.

1989 wurde das Weingut verkauft, was allerdings in einer Insolvenz endete. Zwei Hamburger Unternehmer - Roland Probst und Dr. Volker Auerbach - kauften das Weingut und engagierten mit Gernot Kollmann einen Betriebsleiter, der als ausgewiesener Fachmann mit reichlich Erfahrung für Riesling und Steillagen einen Ruf wie Donnerhall genießt. Gernot lernte bei Dr. Loosen, ging dann zu den Bischöflichen Weingütern in Trier, war von 2000 bis 2004 am Aufbau des Weinguts Van Volxem beteiligt und arbeitete dann bei Knebel an der Terrassenmosel. Seit 2009 ist er nun bei Immich-Batterieberg verantwortlich und stellte auf biologischen Weinbau um, allerdings ohne eine Zertifizierung zu beantragen. Das ist inzwischen korrigiert, die Zertifizierung greift ab dem Jahrgang 2022. Seine Qualitätsphilosophie ist prägnant: Er nutzt keine Reinzuchthefen, Enzyme, Klär- oder Schönungsmittel, hält die Erträge klein, die Lese erfolgt so spät wie möglich, nur kerngesunde Beeren kommen in die Kelter. Gernot lässt seinen Weinen Zeit auf der Hefe, die Basisweine werden im Edelstahl ausgebaut, die Lagenweine im Holzfass. 

Sukzessive hat er das Weingut, das bei der Übernahme nur noch 3,4 Hektar groß war, vornehmlich mit steilen Parzellen mit altem Rebenbestand auf heutige 13 Hektar ausgebaut. Die meisten davon im Starkenburger Fels zwischen Traben-Trarbach und Enkirch. Kaum ein Betrieb an der Mosel dürfte so viele wurzelechte Rebstöcke sein Eigen nennen!

Steillagen im Starkenburger Fels

So bietet Immich-Batterieberg eine Vielzahl von Einzellagen-Rieslingen, die man am Liebsten allesamt führen würde. Außerdem werden Chardonnay und Weißburgunder sowie auch Spätburgunder kultiviert, aus denen Gernot Rebsorten-Weine, aber auch Winzer-Sekte mit bis zu 4 Jahren Flaschenreife erzeugt.

Schon die beiden Gutsweine, der CAI Riesling und der Detonation Riesling sind eine Klasse für sich! Obwohl alle Weine in unserem Sortiment trocken sind, schmecken sie weder karg noch spröde, und schon gar nicht anstrengend. Das Geheimnis dahinter ist der Dank der niedrigen Erträge sehr hohe Extrakt, der die Weine mit feinem Schmelz bestens balanciert. Hinzu kommt, dass durch die späte Lese die Säurewerte niedriger als üblich sind. Alles zusammen macht die Weine spannend, verleiht ihnen einen genialen Trinkfluss und macht sie schon in ihrer Jugend zu einem großen Vergnügen.

Nicht anders bei den Lagenweinen, von denen jeder einzelne seine Stärken hat. Alle sind schon verblüffend zugänglich, aber ihre Stärke liegt auch im Alterungspotenzial. Erst kürzlich hatte ich das Vergnügen, einen 1993er Batterieberg Spätlese zu verkosten, die sich verblüffend jung und frisch zeigte, und selbst nach einem Tag zeigte auch die Restmenge in der Flasche nicht die geringsten Anzeichen von Müdigkeit, Oxidation oder Spannungsabfall.

Stephan Reinhard, ein Mann, dessen Meinung ich sehr schätze, nicht weil er für Parker's Wine Advocate schreibt, sondern weil wir nahezu deckungsgleich Weinstile bevorzugen und annähernd gleich bewerten, war vom 2019er Jahrgang entzückt und verlieh dem Batterieberg 95 Punkte und dem Zeppwingert gar 97 Punkte. Das ist für trockene Moselweine spektakulär! Auch in anderen Medien wird euphorisch berichtet. In der Januar-Ausgabe 2021 zählt die Zeitschrift VINUM das Weingut Immich-Batterieberg sogar zu den UNIQUE WINERIES OF THE WORLD und widmete ihm gleich mehrere Seiten. Den kompletten Bericht finden Sie hier zum Download.

Die Steilheit der Weinberge wäre ohne die entsprechende Technik kaum zu bewältigen. Mittels Monorailbahn können Menschen und Wrkzeuge nach oben oder Kisten mit gelesenen Trauben nach unten transportiert werden. Ein mit einer Drohne aufgenommenes Video zeigt die imposanten Lagen Batterieberg und Zeppwingert. Vielen Dank an das Weingut, das uns die Aufnahmen zur Verfügung stellt.

 

Text: Frank Roeder MW
Fotos, Video: Weingut Immich-Batterieberg