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Moscato d'Asti: Das prickelnde Vergnügen aus dem Piemont

Jährlich besuche ich in Verona die größte Weinmesse Italiens, die Vinitaly, und prüfe die neuen Jahrgänge unserer Winzer. Das ist ein ganz schön strapaziöses Programm. Besonders bei den ganz jungen großen Rotweinen, die noch viel zu jung sind zum Genießen weil noch stark von den Gerbstoffen geprägt. Manchmal meint man, man würde ich ein Stück Eichenholz beißen. Besonders anstrengend sind die jungen Barolos. Auch wenn wir mit Aldo und Giuseppe Vajra einen der Spitzenerzeuger für Barolo führen, ist mein Gaumen nach der Probe grandiosen Weine ausgelaugt, die Zunge mit Tanninen tapeziert, und meine Wahrnehmungskapazität völlig erschöpft. Umso mehr freue ich mich dann Jahr für Jahr auf den letzten Wein: Ein Moscato d'Asti, der mich erfrischt und belebt, es grenzt schon an eine geistige und sensorische Wiederbelebung.

Die köstliche Spezialität aus dem Piemont namens Moscato d'Asti ist ein fruchtig-milder Perlwein mit nur 5,5 % Alkohol. Hochreife Moscato giallo Trauben (das italienische Pendant zur französischen Muscat Blanc à petit grains) werden sanft gepresst, der Saft wird filtriert und gekühlt. So bleibt das betörende Aroma der Trauben erhalten. Nicht sofort, sondern erst bei Bedarf wird der Saft vergoren, um immer möglichst frische Ware anbieten zu können. Die Gärung wird durch Temperaturabsenkung bei einem Alkoholgehalt von 5,5% gestoppt. So bleibt im perlenden Wein eine deutliche, natürliche Restsüße von intensiv traubigem Geschmack. Aromenreich, voller Finesse. Man meint in reife Trauben zu beißen, die delikate Muskatellerfrucht wirkt erfrischend und belebend.

Ein Erlebnis der besonderen Art! Passend zu Obst oder fruchtigen Desserts, oder zu unserer Goufrais Schokolade!

Der Moscato ist meines Wissens sogar die einzige Rebsorte, bei der der Wein genauso schmeckt wie die Trauben. Und aufgepasst! Den Perlwein Moscato d'Asti bitte nicht mit dem viel profaneren Asti Spumante verwechseln!

Text: Frank Roeder MW