Die überragende Kollektion der 21er Spitzenweine von Fontodi: Flaccianello und Vigna del Sorbo sind Weltklasse-Weine und erstmals auf Augenhöhe
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Jedes Jahr ist es für mich eine der spannendsten Frage auf der Vinitaly: Wie ist der neue Jahrgang des Kultweins Flaccianello della Pieve von Fontodi gelungen? Hat er wieder die magische Maximalbewertung von 100 Punkten erreicht? Immerhin haben das ja einige der toskanischen Spitzenweine wie etwa Sassicaia in diesem Jahrgang geschafft.
Wie gewohnt probierte ich das gesamte Sortiment der Weine von Fontodi, angefangen vom Weißwein Meriggio über die Chianti Classico hin zu den Spitzenweinen Gran Selezione und natürlich Flaccianello. Zum Abschluss auch den genialen Vinsanto, der bei Fontodi ebenfalls zur Spitze der toskanischen Dessertweine zählt.
2021 war ein generöser Jahrgang mit optimalem Witterungsverlauf. Nie zu heiß und nicht zu trocken mit Niederschlägen zum richtigen Zeitpunkt, und eine Bilderbuchlese. Dies führte zu wunderbar ausgewogenen, herrlich trinkigen Weinen mit delikater Frucht und einer feinen, reifen Säure. Auch die Tannine sind herrlich ausgereift und präsentieren sich feinkörnig. Alles in allem also konzentrierte, stoffige Bilderbuchweine voller Energie und Spannung.
Giovanni Manetti verglich das Jahrgangsduo 2020/2021 mit dem Duo 2015/2016: Die erstgenannten 2015 und 2020 mit Präzision und von erhabener Größe, die Folgejahrgänge 2016 und 2021 recht ähnlich, nur mit deutlich mehr Intensität. Man erinnere sich: Der Flaccianello 2016 erhielt erstmal die Traumnote von 100 Punkten, sowohl von mir als auch von Monica Larner, der Statthalterin Parkers in Italien .
Die Serie der 2021er Weine war im April überragend, mit gleich zwei Überraschungen:
Zunächst wartete Giovanni Manetti mit einem neuen Wein auf: Der Pastrolo ist ebenfalls ein Chianti Classico Gran Selezione aus der Gemarkung Lamole, die aktuell für viel Furore sorgt. Das Dorf Lamole hat mit 700 m hoch gelegenen Weinbergen die höchsten Lagen im Chianti Classico Gebiet. Entsprechend frisch sind die Weine, vom Chianti Classico Filetta di Lamole sind wir total begeistert und führen ihn ja schon seit ein paar Jahren im Sortiment. Doch der Pastrolo kommt von einem nicht ganz so hoch gelegenen, terrassierten Weinberg (rund 600 m) mit Galestro-Böden. Giovanni lässt ihn in seinen Terracotta-Amphoren vergären und lässt ihn dann im Holz - gebrauchte Barriques und großes Holzfass - reifen. Ein zu den beiden anderen Gran Selezione Weine (Vigna del Sorbo und Terrazze di San Leolino, beide aus panzano) komplett unterschiedlicher Wein, mit mehr Fokus auf der Struktur und eine völlig anderen Gerbstoff-Textur. Er ist ein Solitär, der nur in einer Auflage von rund 1.600 Flaschen erzeugt wird, und mit seiner UNterscheidlichkeit nicht weniger Freude bereitet als die beiden anderen Weine. 97 Punkte.
Der Pastrolo Chianti Classico Gran Selezione wird in Amphoren vergoren
Die zweite, noch viel größere Überraschung:
Den 21er Vigna del Sorbo Chianti Classico Gran Riserva ist so gut wie nie ein Jahrgang zuvor und gefiel mir erstmals einen kleinen Tick besser als den 2021er Flaccianello della Pieve! Dennoch: verglich man beide Weine, war der Flaccianello dann doch etwas verschlossener und kompakter als der Vigna del Sorbo. Der Sorbo war wesentlich offener, alleine sein Duft war schon so galaktisch, dass man in Ekstase hätte geraten können. Alles war im Überfluss vorhanden, mit enorm viel Druck und Spannung am Gaumen, gesegnet von unglaublicher Frische und Präzision. 98 Punkte von mir, ein paar Monate später erhielt er 98+ Punkte von Monica Larner.
Der Flaccianello war genauso aufregend: Ein Hammerwein mit sensationeller Intensität, massiv viel Tannin und daher fordernd, gewaltig viel Extrakt, geradezu zum Kauen, aber deutlich verschlossener als der Vigna del Sorbo. Hier heißt es abwarten, der Wein braucht Zeit und wird deutlich später seine erste Genussphase erreichen als der Vigna del Sorbo. Aufgrund seiner Intensität und dem Entwicklungspotenzial hat er zu diesem Zeitpunkt doch 98-99 Punkte erhalten.
Das sollte sich ein paar Monate später bestätigen:
Blick über die Conca d'Oro in Panzano mit dem Weiongut Fontodi auf der Hügelkuppe
Im Oktober war ich vor Ort auf dem Weingut und nutzte die Gelegenheit, alle Weine vor der Freigabe erneut zu degustieren. Insgesamt bestätigte sich der positive Eindruck vom Frühjahr, die Weine hatten alle von der Flaschenreife profitiert. Spannend war natürlich die Frage, wie sich der Flaccianello im Vergleich zum Vigna del Sorbo darstellen würde. Wie zu erwarten hat der Flaccianello - im Frühjahr noch sehr verschlossen - enorm an Zugänglihkeit gewonnen. Das tiefgründige Bukett zeigte nun komplexe Aromen von dunkler Kirsche, dezent Schokolade und Nüssen, mit feinen Kräutern und Tabak untermalt. Die raumgreifende Frucht packte den Gaumen, war super konzentriert ohne jegliche Übertreibung. Das ultrafeine Tannin war besser integriert und zog die Frucht in ein endlos langes Finale, goßes Kino, ein sehr kompletter und komplexer Wein. Nicht ganz unähnlich zum Vigna del Sorbo, aber doch mehr Druck. Daher jetzt die finale Entscheidung:
2021 Vigna del Sorbo: 98 Punkte
2021 Flaccianello della Pieve: 99 Punkte
Text und Fotos: Frank Roeder MW
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